Bodegas Barón, Sanlúcar de Barrameda
Für einen Ausflug nach Sanlúcar de Barrameda gibt es viele Gründe. Einer davon ist ein Besuch der Bodegas Baron. Mit ihrer mehr als 400-jährigen Geschichte zählt diese Bodega zu den Ältesten. Insbesondere aber die Qualität der hier erzeugten Weine und die Herzlichkeit ihrer Mitarbeiter macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Manzanilla
Hergestellt wird Manzanilla, ein trockener, gespriteter Weißwein, der zur Gruppe der Sherrys, im engeren Sinne zur Gruppe der Finos, gehört. Dieser Wein wird ausschließlich in Sanlúcar de Barrameda aus der Palomino Fino – Rebe gekeltert.
Der Manzanilla ist ein strohgelber, meist trockener, manchmal durchaus säurebetonter, pikanter weißer Likörwein, der vor allem als Aperitif getrunken wird. Gelungene Manzanillas zeichnen sich durch ein leichtes Salzaroma, interessante Holztöne und im Gegensatz zum Fino aus Jerez durch eine erfrischende Säure aus. Der Alkoholgrad liegt bei 15,5 Volumenprozent. Er sollte sehr kalt (5-7 °C) getrunken werden. Einmal geöffnete Flaschen sollten nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden.
Sehr lange gelagerte Manzanillas werden gelegentlich als Manzanilla pasada angeboten, meist aber zu einem Amontillado weiterverarbeitet. Durch die nicht mehr vollständig vorhandenen Florschicht sind diese Weine etwas oxidiert, also dunkler und kräftiger im Bouquet. Häufig entwickeln solche Weine ein Mandelaroma.
Bodegas Barón S. L.
Calle Molinillo 2ª, 2 y 3
11540 Sanlúcar de Barrameda
www.bodegasbaron.es
Hermandad del Rocío de Sanlúcar de Barrameda
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Bruderschaft der Heiligen Jungfrau von Rocío aus Sanlúcar de Barrameda, gegründet bereits im 17. Jahrhundert. Im Haus der Bruderschaft kann die prächtige Statue besichtigt werden. Auch beherbergt das Gebäude ein kleines Lokal, in dem man für wenig Geld wunderbar essen oder sich bei einem Getränk erfrischen kann.
Zu Pfingsten pilgert die Bruderschaft – gemeinsam mit über 100 weiteren Bruderschaften aus vielen Orten Spaniens und sogar dem Ausland – zu Fuß, zu Pferd und mit Pferdewagen nach El Rocío, einem kleinen Ort am Rande der Coto de Doñana, einem wunderschönen, aber leider bedrohten Naturschutzgebiet. Der Ort ist dann mit über einer Million Romeros – Pilgern – mehr als voll.
Am Sonnabend vor Pfingsten reiten, fahren und schreiten die Bruderschaften in El Rocío ein und passieren die Wallfahrtskirche, die Ermita, wo sie begrüßt werden. Dann fahren sie weiter zu ihren Häusern, die den Rest des Jahres leer stehen.
Sonntagabend versammeln sich die Gläubigen in der Ermita und davor, um gemeinsam zu beten. Traditionell zum Sonnenaufgang – in Wirklichkeit jedoch meist gegen 2 oder 3 Uhr – überspringen Mitglieder der Mutter-Bruderschaft von Almonte die Absperrung (el salto de la reja) und tragen die Jungfrauen-Statue nach draußen. Von dort schreitet die Blanca Paloma zu allen Bruderschaften. Dort halten auf Schultern getragene Priester der Bruderschaften Dankgebete und Fürbitte für das nächste Jahr.
Viele Gläubige versuchen, die Jungfrau oder zumindest ihr Gewand oder das Podest zu berühren, insbesondere Kranke und Alte aber auch Kinder sollen so einen besonderen Segen erhalten. Die Träger aus Almonte machen es jedoch Umstehenden sehr schwer, sich der Statue zu nähern – manches Mal sieht man auch, dass Kinder über die Köpfe der Umstehenden weitergereicht werden oder auch geworfen, um die segenspendende Berührung ausführen zu können.
Ab dem Dienstag reisen die Bruderschaften wieder ab – zum Teil über ihre Caminos – um in den Heimatorten den Segen der Madonna zu überbringen.
Auch oder gerade außerhalb der Pilgerzeit ist El Rocío unbedingt einen Besuch wert. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wie in einer alten Westernstadt gibt es nur staubige Sandstraßen und die wenigen Einwohner reiten mit ihren Pferden umher, die vor den Häusern angebunden herumstehen.
Coto de Doñana
Ausgehend von Sanlúcar de Barrameda kann man auch Besichtigungstouren in die Coto de Doñana, ein riesiges Naturschutzgebiet mit vielen nur (noch) hier zu findenden Tierarten, unternehmen.
Nach einer Stärkung zum Beispiel in der Bar Barbiana(probieren Sie eingelegte Kartoffeln mit Tunfisch) im Zentrum von Sanlúcar, am schönen Plaza del Cabildo, können Touren in die Doñana im Besucherzentrum in der alten Eisfabrik (Fábrica de Hielo) im Fischerviertel Baja de Guía gebucht werden. Es gibt Touren per Schiff und zu Fuß, mit einem Geländewagen, sowie eine Kombination aus beidem.
Nähere Informationen zu den Besichtigungstouren erhalten Sie auch auf der Website http://www.visitasdonana.com.